News

DEM ü30 in Bonn

Fünf von fünf unter den ersten Fünf!

Qualität und Quantität wachsen bei den Wettkämpfen der "Senioren" ständig. Diese Deutsche Meisterschaft in Bonn war auch bestens organisiert und liess die meist katastrophalen Umständen solcher Veranstaltungen vergessen. Von der Akreditierung bis zur Siegerehrung lief alles rund.
Natürlich sah man wieder viele bekannte Gesichter und in den drei, vier ersten Männeraltersklassen wurde richtig Sport gemacht. Auch bei den Damen waren ehemalige Spitzenkämpferinnen vor Ort, insgesamt aber recht wenige. Die Kämpfe der älteren Herren waren angesichts der Hitze sicher kein Gesundheitssport. Es gab unzählige Knie- und Schulterverletzungen, auch Verletzungen wegen schlechter Falltechniken, schlimmere Ereignisse zum Glück nicht. Über 50-Jährige sollten wirklich nur antreten, wenn sie im Training stehen und nicht nur der Jagd nach einer Medaille für die bloße Anwesenheit frönen. Wirklich lächerlich wird es, wenn solche Leute Autogrammkarten erstellen, die sie als Deutschen Meister (kampflos steht da nicht!) und Vize-Europameister (von zweien!) darstellen, wenn der nächst größte Erfolg Platz drei bei der Bezirksmeisterschaft 1965 ist...
Gerade in der M2, der M3 und auch noch in der M4 haben die Kämpfe deutlich an Niveau gewonnen. Gerade bei den jüngsten Alten (M1) stehen viele noch zu sehr im "normalen" Wettkampfgeschehen und nehmen (noch) nicht an so einer Meisterschaft teil.

Jens-Peter konnte seinen Erfolg vom Vorjahr souverän wiederholen und wurde erneut Deutscher Meister im Schwergewicht der Männer im Alter von 35 bis 39 Jahren (M2)!
Nur der erste Kampf gegen den späteren Dritten Georg  Bschlangaul ging über die Zeit. Wazaari für O-Uchi-Gari war allerdings eine klare Entscheidung gegen den sehr defensiven Württemberger.
Im Halbfinale traf er auf seinen Finalgegner vom Vorjahr, Andreas Petzold. Im vergangenen Jahr siegte Jens-Peter mit drei Shido, diesmal machte er kurzen Prozeß. Ein Soto-Maki-Komi beendete nach nur 41 Sekunden den Kampf!
Auch das Finale war ein kurzes Vergnügen. Ein herrlicher Uchi-Mata (Bild eins) schickte Jörg Lindschulten auf die Matte. Ganze 34 Sekunden dauerte der Kampf gegen den Badener, der aber ursprünglich aus dem Norden kommt.
Das war wirklich eine eindrucksvolle Vorstellung von Jens-Peter!

Andreas konnte leider zum Finale nicht mehr antreten. Bereits im ersten Kampf hatte er sich beim Übergang zum Haltegriff verletzt. Zum Glück ist die Rippe heil, schließlich ist bald wieder Regionalliga!
Nicolay Shirotskiy (NRW) war nur auf Konter aus, doch Andreas agierte geschickt, holte zwei Yuko mit Ko-Uchi-Gari, wobei er beim zweiten zum Boden nachging. Den Haltegriff musste er unter Schmerzen aufgeben. Allerdings warf er mit Te-Guruma noch Ippon. Im Halbfinale gegen Stefan Mecklenburg aus Mecklenburg (wirklich!) liess er sich von einem Yuko-Rückstand nicht nervös machen und warf mit O-Uchi-Gari noch Ippon! Nicht zum Finale anzutreten, war die vernünftige Entscheidung. So kam René Täuscher (Württemberg) kampflos zum Titel. Fit hätte Andreas sicher gute Chancen gehabt.

Auch Janine wurde Deutsche Vizemeisterin. Im Finale hatte sie es mit der Hamburgerin Jutta Krawinkel zu tun, die auch bei den Damen schon Deutsche Meisterin war und wie Janine fleißig Bundesliga kämpft.
Leider geriet Janine schon zu Anfang mit Yuko durch Seoi-Nage in Rückstand. Danach bestimmte sie das Geschehen. Mehr als Koka für Yoko-Sumi-Gaeshi konnte sie aber nicht aufholen. Schade, war ein guter Kampf.

Arnim begann mit einem klaren Sieg innerhalb einer Minute gegen Dieter Kempf (NRW). Zusammen mit Arnim wechselte auch Vorjahresmeister Franz Wichmann (auch NRW) die Altersklasse. Arnim verkaufte sich sehr teuer. Gegen Jens Nowack (noch mal NRW) ging es im Grunde um Platz zwei. Arnim führte bereits, als er leider doch noch einer vor-zurück-Kombination zum Opfer fiel. Gegen Helmut Schönwald (wieder NRW) machte er endgültig Bronze klar.
Damit holte Arnim bei der dritten Deutschen Meisterschaft ü30 auch die dritte Medaille (einmal Silber und zweimal Bronze) - das konnte sich sehen lassen.

Netterweise verfasste Jens-Peter ein paar Zeilen über meine Kämpfe:
Die Gewichtsklasse M2 bis 90kg war mit 15 Kämpfern die meist besetzte Gewichtsklasse an diesem Tage. Stephan, der seit November 2006 nicht mehr richtig trainieren konnte und vor der Deutschen Meisterschaft noch eine REHA hatte, stellte sich in dieser Gewichtsklasse zum Kampf. In ersten Kampf stand ihm Jesko Müller aus Thüringen gegenüber, war 2006 sein Gegner um Platz 3 und diesmal ging Stephan sehr konzentriert zur Sache. Nach kurzer Zeit war uns und auch Stephan bewusst, dass er den rechten Arm unter Kontrolle bekommen musste, dies gelang im auch über die gesamte Zeit. Leider kam eine Unterbrechung durch den Kampfrichter für einen wunderschönen Harai Goshi von Stephan dazwischen, sonst wäre der Kampf vorzeitig beendet gewesen. Dadurch dass Stephan den gesamten Kampf kontrollierte, gewann er mit Yuko und konnte sich für das Vorjahr revanchieren. Im zweiten Kampf wurde es noch spannender, denn Daniel Drogosch aus Bayern machte Stephan das Leben so richtig schwer und ein Konter innerhalb der Kampfzeit wurde mit einem Koka belohnt. Diesen konnte Stephan über die Zeit bringen, was nach seinem Trainingspensum in dem letzten halben Jahr eigentlich unmöglich schien. Somit stand Stephan im Einzug ins Finale, dort wartete Robert Endras ebenfalls aus Bayern auf ihn. Robert Endras (wurde später auch Deutscher Meister) war an diesem Tag einfach zu stark und somit blieb Stephan nur der Kampf um Platz drei übrig. Dort wartete Thomas Ribbe (ein ehemaliger Leipziger Sportschüler und Vorjahrsfinalist) auf Stephan. Der Anfang dieses Kampfes gehörte Thomas Ribbe und Stephan gab durch eine Unaufmerksamkeit ein Wazaari ab. Trotz großartigem Kampf konnte Stephan leider nur noch einen Yuko auf holen. Somit blieb Stephan eine Medaille verwehrt.

Ist ja auch schwierig über die eigenen Kämpfe zu schreiben, so positiv und ausführlich hätte ich nie über mich berichtet! :-) Vielen Dank, Jens-Peter!

F1 -57 2. Janine Riemer
M1 -100 2. Andreas Schmieder
M2 -90 5. Stephan Steigmann
M2 +100 1. Jens-Peter Bischof
M4 +100 3. Arnim Röhl

Sehr vermisst haben wir alle Hermann, der leider wegen der Langen Nacht der Wissenschaft und der Wahl davor verhindert war. Mit ihm wäre es bestimmt noch lustiger gewesen! Bei der EM wird er sicher wieder dabei sein!

Alle Ergebnisse und Wettkampflisten unter:
<link http: www.judobund.de>www.judobund.de

Ab sofort läuft die EM-Vorbereitung für Sindelfingen!