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Erhard-Edling-Gedenkturnier in Schwerin

Cynthia, Ronja und Leroy ganz vorn!

Dreizehn unserer U 17 w/m Judokas ohne Trainer / Coach in einen Wettkampf gehen zu lassen ist eigentlich undenkbar. Wegen der Vorbereitung auf die Berliner Landesmeisterschaft Ende Januar und der an diesem Wochenende parallel stattfindenden Deutsche Judo – Einzelmeisterschaften der Frauen und Männer in Bayreuth mussten wir aber diesen Grundsatz brechen. Das war eine völlig neue Situation für die jungen Sportler/innen, zumal bei einigen zusätzlich der Wechsel von der U 14 in die U 17 Einfluss nahm. Diesmal mussten sie ihre Wettkampfstrategie und Kampftaktik allein überlegen und damit auch ihre Selbstständigkeit und Selbstverantwortung unter Beweis stellen. Thomas Weikert (U20 und Sportassistent) begleitete seine Clubkameraden/innen  und gab, insbesondere  den Jüngsten des Jahrganges  am Mattenrand Informationen. Julia und der ebenfalls erfahrene Grigori standen auch – sofern nicht selber auf der Tatami- mit Rat und Tat während der Wettkampfphase zur Verfügung.

„Weck den Sieger in Dir“.

Mit dieser Selbstmotivation zeigten unsere Judokas unter den geschilderten Umständen insgesamt kämpferisch gutes, teilweise sehr gutes Judo. Insgesamt  sieben Mal Edelmetall konnten unsere Athleten der U 17 bei dem diesjährigen 17. Erhard-Edling-Gedenkturnier des PSV Schwerin, ein Kader- und Ranglistenturnier des Judo-Verbandes Mecklenburg-Vorpommern, erkämpfen. Das Turnier war sehr gut besucht. Über 600 Meldungen aus 5 Bundesländern gingen, teilweise erst am Veranstaltungstag, beim Veranstalter ein. Dieser zeigte sich offenbar überrascht; er ließ nur auf vier Matten in der sehr großen Sport- und Kongresshalle der Stadt Schwerin kämpfen. So gerieten der Zeitplan und die Organisation völlig durcheinander. Als Reaktion hat man sich für die U 17 eine verkürzte Kampfzeit von nur 3 Minuten einfallen lassen. Auch das Golden Score bei Gleichstand sollte es nicht geben. Wir haben gegen diese Entscheidung Protest eingelegt; schließlich sollten bei der Generalprobe reale Wettkamfp-Regularien herrschen. Glücklicherweise fanden wir einen Gleichgesinnten. Nach Beratung mit dem Hauptkampfrichter korrigierte der Veranstalter seine Entscheidung.

Geplanter Wettkampfbeginn für die U 17 war 13.30 Uhr. Tatsächlich begann man auf einer Matte mit der U17 w gegen 15.15 Uhr. Gegen 16.00 Uhr begann dann die erste Runde der Jungs. Aufgerufen wurde die Gewichtsklasse -55kg. Um 18.30 wurde dann in dieser Gewichtsklasse erst die zweite Hauptrunde durchgeführt. Zwischenzeitlich fanden Siegerehrungen statt. Mal für die U 14, mal für die U17. Julia verpasste ihre; sie stand am Mattenrand und feuerte Ronja an. Die Konzentration und Geduld der Sportler sowie der drei mitfahrenden und betreuenden Eltern haben „gelitten“.

So gab es leider überhaupt keine Zeit, um die Prägung der fast 850 Jahre alten und gleichzeitig kleinsten Landeshauptstadt Deutschlands mit ihren traditionsreichen Schätzen der Kultur und  faszinierender Architektur kennen zu lernen. Wir hätten gern noch die historische Altstadt mit ihren verwinkelten Gassen besucht. Während der Hinfahrt konnten wir nur einen Bruchteil des überwältigenden Reichtums an Wasser und Wald erfahren.

In Topform gewann Cynthia (- 48 kg)  alle ihre 4 Kämpfe souverän und wurde Turniersiegerin in ihrer Gewichtsklasse.

Eine tolle Leistung lieferte Ronja (-57kg) ab; ihr gelang heuer damit der perfekte Einstieg in die für sie gerade begonnene U 17-Saison. Drei ihrer vier Kämpfe beendete sie vorzeitig mit unterschiedlichen Techniken. Einen Kampf gewann sie mit Yuko gegen ihre Clubkameradin Vivien.

Julia (-63 kg) hatte in der ersten Runde ein Freilos erwischt; ihre 2. Runde beendete sie vorzeitig nach knapp 4 Sekunden mit einem O soto gari. Danach hatte sie wieder einmal gegen S. Selchow die Oberhand und zog ins Finale. Hier traf sie auf eine Kaderathletin des Judoverbandes MV. Julia ging schnell in Führung. Statt eines erwarteten WAZA-ARI  gab der Kampfrichter nur einen Yuko. In der Folge gelangen Julia weitere Aktionen, für die die Kampfrichter allerdings keine Wertungen gaben. Offensichtlich ließ Julia sich hiervon beeindrucken. Sie konnte den Vorsprung nicht über die Zeit bringen. Kurz vor Schluss glich die Schwerinerin aus. Nach 2:35 Min. im Golden Score setzte  die Gegnerin einen „verunglückten“ Wurf an; Julia flog auf den Bauch. Für diese Aktion erhielt sie einen WAZA-ARI . Julia verließ sehr enttäuschend den Mattenrand. Über diese und weitere Kampfrichterentscheidungen wurde auch noch auf der Rückfahrt diskutiert.......

Norina (-48kg) und Vivien (-57kg) mussten für ihre 3. Plätze 3 Mal auf die Matte und waren unglücklich über die jeweiligen Niederlagen, die den Sprung nach weiter oben verhinderten. Zudem zog sich Vivien im ersten Kampf eine leichte Knieverletzung zu.

Roxana (-52kg) konnte bei der Vergabe der Urkunden kein Wörtchen mitreden; sie verlor im Pool-Wettbewerb alle ihre Kämpfe.

Leroy -46 kg) – ebenfalls gerade der U 17- zugehörig- zeigte ambivalentes Judo.  Obwohl er sich an diesem Wettkampfwochenende das oberste Treppchen sicherte, hatte er sich eine Vielzahl an Strafen eingehandelt. Zum einen für sein teilweise extrem defensives Verhalten, zum anderen für das Greifen der Hose seines Gegners mit der Hand / den Händen. Zweimal gewann Leroy erst im Golden Score; dies zeigt, dass er konditionell auf dem richtigen Weg ist.

Grigori (-60kg) hatte auch in der ersten Runde ein Freilos erhalten. Er freute sich sehr darüber, denn er war gesundheitlich nicht topp fit. Er zeigte  aber Gespür für Judo und punktete gleich zweimal mit einem Abtaucher. Im anschließenden Finale wirkte er gehemmt, zog nicht voll durch und verlor. Sein Gegner zauberte einen sehenswerten Tomoenage auf die Matte. Schade. Es wäre mehr drin gewesen. So auch seine einhellige Meinung.

In der Gewichtsklasse – 55 kg starteten Paul, Yannick und Nico; sie stellten damit 23%  des Starterfeldes. Paul und Nico hatten ebenfalls mit einem Freilos in der ersten Runde Glück. Paul verlor seine ersten beiden Kämpfe. Dies bedeutete das vorzeitige Aus. Yannick gewann seinen ersten Kampf mit Harai-maki-komi. Leider fand er gegen seinen nächsten Gegner aus dem Kader des Hamburger Judoverbandes nicht die richtigen Mittel. Der Hamburger setzte sich durch und schickte Yannick in die Trostrunde. Der nächste Kampf wurde noch gewonnen, dann folgte aber auch das Turnieraus. Auf Nico wartete einen sehr erfahrener Gegner vom UJKC Potsdam. Er nutzte seine Stärke im Bodenkampf und setzte gleich einen Würger an. Ein Alptraum für einen Anfänger in der neuen Altersklasse. Nico klopfte ab. In der Trostrunde konnte er noch einen Kampf im Golden Score gewinnen, schied aber nach einer Niederlage im nächsten Kampf aus.

Eduard (-66kg) traf in der ersten Runde auf den Sportschüler Peter Grasmik, PSV Olympia Berlin. Nach 1.35 Min gelang ihm ein Würger (Hadaka Jime). Ein toller Auftakt. In seinen  2 weiteren Kämpfen fand  Ede jedoch keine Mittel, wirkte ausgepowert und ideenlos. Seine Gegner machten ziemlich kurzen Prozess und warfen ihn aus dem Turniergeschehen. Eduard trug aber mit viel Witz für gute Laune und Heiterkeit und damit zum Teamerfolg dieses Tages bei.

Rebin zog sich immer mal wieder zurück, versuchte mit einem „Schläfchen“ das lange Warten ein Ende zusetzen. Im ersten Kampf gegen einen zwei Köpfe größeren UJKC`ler verlor Rebin nach Ablauf der Kampfzeit mit einem Yuko. Im zweiten Kampf musste er auch als Verlierer die Tatami verlassen. Im dritten Kampf (wegen Pool-System) wollte Rebin zeigen, dass er auch gewinnen kann. Er tat es mit drei Yukos für seine O Goshis.

-wei-

u17w
-48 1. Cynthia Schwarzlose
-48 3. Norina Werner
-52 7. Roxana Westphal
-57 1. Ronja Habermann
-57 3. Vivien Merkel
-63 2. Julia Weikert

u17m
-46 1. Leroy Dunker
-55 7. Yannick Pelz
-55 9. Paul Kowas
-55 9. Nico Kiekebusch
-60 2. Grigori Paris
-66 9. Eduard Vilgauk
-81 5. Rebin Ahmad

Vielen Dank an Julias und Thomas Vater Werner für diesen ausführlichen Bericht und das Foto!
Weiterer Dank gilt allen Autofahrern!
Keine Sorge, das war eine Ausnahme! Beim nächsten Mal ist wieder ein Trainer dabei!