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Irish Open

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Gold und fünfmal Silber in Dublin!

Freitag, 26.10.

Bei der Ankunft am Flughafen von Dublin, gegen Mittag, wurden wir zugleich vom launischen Inselklima begrüßt. während wir auf den Bus zum Hostel warteten peitschte der Wind uns die Regentropfen ins Gesicht. Aus diesem Grund war das Check-In in unsere, sehr zentral gelegene, Unterkunft eine wahre Erleichterung. Lange währte unser Aufenthalt im warmen Zimmer des Isaac´s allerdings nicht. Nachdem die Taschen verstaut waren und jeder sein Gewicht kontrolliert hatte, ging es los in die Innenstadt. Erstes Ziel war das legendäre Kneipenviertel Temple Bar, mit dem gleichnamigen Pub als Herzstück. Danach stand eine kleine Shoppingtour auf dem Programm. Da außer Paul jeder auf sein Gewicht achten musste, konnten wir dem kulinarischen Angebot der Iren noch nichts abverlangen, doch für die Zeit nach der Waage deckten sich alle ordentlich mit Proviant ein.
Zurück im Hostel kamen alle noch einmal mächtig ins Schwitzen, denn das Isaac´s bietet seinen Gästen kostenlosen Zutritt zur hauseigenen Sauna. Nach diesem Luxus ging es dann ziemlich früh ins Bett, der morgige Tag sollte lang genug werden!

Samstag, 27.10.

Früh am nächsten Tag machten wir uns auf zur Halle, die, mit Straßenbahn und einmal Umsteigen, etwa eine Stunde entfernt, am Rande Dublins lag. Eine richtige Sporthalle erwartete uns jedoch nicht. Mit dem Erreichen unseres Ziels fanden wir uns auf dem Gelände eines fünf Sterne Golf-Hotels wieder. Die tatsächliche Wettkampffläche war im Tee-Saal, auf zentimeterdickem Teppich ausgelegt. Die edle Umgebung änderte leider nichts daran, dass es eiskalt war, was sich, dank vieler schwitzender Athleten, im Laufe des Tages  ändern würde.
Nach dem Wiegen, jeder hatte sein Gewicht, verfielen alle in ein temporäres Schweigen, das nur durch das Knistern von Verpackungspapier, leises Schmatzen und gelegentliche Seufzer der Zufriedenheit gebrochen wurde…
… richtig, es durfte wieder gegessen werden!!!
Trotz vollen Magens begann Janis, der als erstes kämpfen sollte, mit dem Aufwärmen, nur um sich wenig später wieder ausruhen zu dürfen – die Senioren wurden der u20 vorgezogen.

Damit machten also unsere Damen den Anfang.

Bis 57 Kg war Daniela Kortmann eine von drei Kämpferinnen. Leider hatte sie zweimal das Nachsehen, wurde am Ende aber trotzdem zweite, da eine ihrer Gegnerinnen nachträglich gestrichen wurde.
Das genügte Dani aber keinesfalls und so startete sie noch einmal in der Open-Kategorie, wo sie sich wesentlich besser verkaufte und zwei deutlich schwerere Gegnerinnen und eine 52erin schlagen konnte. Dreimal Ippon für Platz 1!

Vanessa Schmidt (-70 Kg) erging es ähnlich wie Dani bis 57 Kg. Sie hatte nur eine Gegnerin, die, zu allem Überfluss, ebenfalls aus Deutschland kam. Einem Haltegriff ihrer Gegnerin konnte Vanessa leider nicht entfliehen – zweiter Platz!

Als nächstes waren die Herren dran, Paul Merkel und Jonas von Münchow kämpften beide bis 73 Kg. Mit je zwei Siegen kamen beide ungehindert ins Halbfinale. Paul erreichte es mit einem tiefen Seoi-nage und einem tollen Yoko-tomoe-nage. Jonas punktete mit Uchi-mata und Sankaku. Wirklich heiß war Jonas auf seinen nächsten Gegner Thompson, mit dem er noch eine Rechnung offen hatte. Diese beglich Jonas auch und wie, nach nicht einmal 30 Sekunden wurde sein Uchi-mata-gaeshi mit Ippon bewertet.
Paul erging es leider nicht ganz so gut und er musste sich, nach einem starken Kampf gegen den späteren Sieger, geschlagen geben. Im Kampf um Platz drei musste er etwas riskieren, schade, dass es nicht belohnt wurde – Platz 5!
Gegen Pauls Halbfinalgegner geriet Jonas, durch eine Unachtsamkeit, früh in Rückstand. Beide kämpften bärenstark, Jonas sogar etwas aktiver, den Spieß konnte er jedoch nicht mehr umdrehen – Platz 2!

Bei den Junioren (u20) ging Janis Scharmer bis 66 Kg an den Start. Im ersten Kampf bekam er für zwei Konter jeweils Wazaari, danach fackelte er nicht sehr lange und erzielte zweimal Ippon mit Uchi-mata. Auch das Finale fing vielversprechend an, denn Janis ging mit Yuko in Führung. Von seinem Gegner überrumpelt, gab es für ihn aber kein entrinnen mehr aus einem Haltegriff – auch für ihn ein zweiter Platz!

Last but not least, kämpfte Stephan Steigmann bei den Veteranen (ü30). Nach einer Diät, der in etwa neun Kilo zum Opfer fielen, startete er bis 81 Kg. Und es lohnte sich! In seinem ersten Kampf war er hellwach und besiegte seinen Gegner mit Kesa-gatame. Ein Uchi-mata-gaeshi brachte ihm den zweiten Sieg ein. Sein dritter Gegner stellte Stephan ein Falle, der er auf den Leim ging – erste und letzte Niederlage an diesem Tag. Im vierten und letzten Kampf gab es für O-soto-gari den dritten Ippon – Platz 2!

Nach dreizehn Stunden Judohalle waren wir alle erleichtert, den Heimweg antreten zu können, auch wenn die Ankunft im Zentrum Dublins noch lange nicht das Ende des Tages bedeutete.
In einem authentisch hergerichteten Diner, mit dem Namen „Eddie´s Rocket“, gab es Burgers for Randori. Für einige von uns war das die erste warme Mahlzeit seit langem und nicht nur der Heißhunger ließ sie fantastisch schmecken!

Nach einem kurzen Stopp in unserem Quartier machten wir uns auf, das Dubliner Nachtleben zu erkunden. Aufgrund eines Festes der Iren war es ein langer Weg bis zum wohlverdienten Guinness.
Endlich in einem Pub, der nicht zum Bersten voll war, untergekommen machten sich die Strapazen des Tages jedoch bald bemerkbar. Schnell wurden die ersten von uns von der Müdigkeit übermannt. Trotzdem war es bereits weit nach Mitternacht, als wir erschöpft in unsere Laken fielen.

Sonntag, 28.10.

Am Tag der Abreise hatten wir zwischen dem Auschecken und der Fahrt zum Flughafen noch etwas Zeit und so teilte sich die Gruppe. Während die Mädels, in Begleitung von Stephan und Hans-Jürgen (Janis Vater), ein Kulturprogramm verfolgten, das das Dublin Castle und das St. Stephens Green beinhaltete, schlenderten die drei Jungs auf eigene Faust durch die Stadt und statteten unteranderem der Temple Bar noch einen Besuch ab.
Die letzten Stunden Irland vergingen wie im Flug und ehe wir uns versahen befanden wir uns am Abend, nach einem schönen und erfolgreichen Wochenende, wieder auf Berliner Boden!!!

F
-57 2. Daniela Kortmann
-70 2. Vanessa Schmidt
open 1. Daniela Kortmann

M
-73 2. Jonas von Münchow
-73 5. Paul Merkel

u20
-66 2. Janis Scharmer

ü30
-81 2. Stephan Steigmann

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