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Michael Jackson und Judo

Der king of pop ist tot!

Als am 16.08.1977 Elvis Presley starb, hatte ich ein diffuses Bild von einem fetten Mann und der Glitzerwelt von Las Vegas vor Augen, verstand nicht, welche Bedeutung dieser Mensch als Musiker hatte. Im Fernsehen liefen dann Bilder seines Comeback-Auftritts ganz in Leder aus dem Jahr 1968 (mein Geburtsjahr) und ich erkannte, dass da mehr war.

Als am 08.12.1980 John Lennon erschossen wurde, war die Betroffenheit schon eine andere. Die Musik der Beatles war mir bewusst, auch wenn ich eher zu der McCartney-Fraktion gehöre und natürlich nicht "live" dabei war.
Selbst auf einer Schule, an der der einzige Musiklehrer die Beatles (und erst recht alles danach) für ein Werk Satans hielt, war das Thema Nummer eins. 1994 wurde das John-Lennon-Gymnasium in Mitte eröffnet (Lotos-Trainer Thomas Weber arbeitet dort). Hätte meinen alten Musiklehrer gerne dazu befragt...

Heute um kurz nach Mitternacht erreichte mich der Anruf eines Freundes (mein Jahrgang), cnn meldet, dass Michael Jackson tot sei. Schnell brachte das Internet Gewissheit. Seine Musik erreichte uns in einer Phase des Heranwachsens - 1983 waren wir über Ostern mit unserer Judo-Truppe in Florida, die songs waren so allgegenwärtig wie pac man!

Deutschland wurde erst ein paar Monaten später so richtig in den Bann gezogen. Damals, ohne Internet und so, bekam man die hits aus den USA noch mit zeitlicher Verzögerung.
Das Album "thriller" ist das meist verkaufte der Musikgeschichte. Michael Jackson gelang es geschickt, unterschiedlichste Stile sogenannter black music zu verbinden. Der große Coup war aber "beat it" - dank des unglaublichen Gitarren-Solos von Eddie van Halen kam es zur Verschmelzung mit Rock, einem klassisch "weißen" Genre in der Musik. Mit "Billie Jean" folgte der nächste Hit, dazu kamen diverse andere Erfolgstitel, ein Duett mit Paul McCartney ("the girl is mine") und natürlich "thriller". 

Das Video war bahnbrechend. Heute wirken die Zombies eher lustig, 1983/84 durfte so etwas nur mitten in der Nacht gezeigt werden. Dank der Funkausstellung 1983 und dem Kabelpilotprojekt kam ich in den Genuss von MTV (damals extrem förderlich fürs image!). Natürlich harrte ich vor dem Videorecorder (VHS nicht Beta!) aus, um die vollen achtzehn Minuten mitzuschneiden. Das Band wurde oft gespielt...

1988 war Michael Jackson erstmals in Deutschland auf Tour, in Berlin lag sein Auftritt vor dem Reichstag. Natürlich hatte ich eine Karte...
Doch Judo verhinderte meinen Konzertbesuch, ich kam zu einem meiner wenigen Erstligaeinsätze und konnte nicht rechtzeitig wieder in Berlin sein. Habe die Karte mit Gewinn weiterveräußert. (Im Falle des Springsteen-Konzertes im selben Jahr hätte ich dies allerdings nie getan!)

So war es mir nicht vergönnt, einen der größten Entertainer auf der Bühne live erlebt zu haben. Das lässt sich nun auch nicht mehr nachholen.

An den Gesprächen heute in der Sportschule, auch bei weit jüngeren Leuten, war zu merken, dass Michael Jacksons Musik angekommen ist.
Über sein Leben und seine Probleme zu urteilen steht mir nicht zu, verbietet sich jetzt auch geradezu (nil nisi bene). Einer der bedeutendsten Musiker unserer Zeit ist früh gestorben.

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Beim Training gibt es demnächst mal ein paar Hörproben anstelle von Bennys akustischer Körperverletzung! :-)